Gedanken zum Leitbild der Kirchengemeinde in Kleinsachsenheim

Vor etwas über zwei Jahren sind wir als Familie nach Kleinsachsenheim gezogen, in ein Haus mit Garten. Unweigerlich kam dann die Frage auf: Wie wollen wir diesen Garten nutzen? Und  wie wollen wir ihn gestalten? Das kennen sicherlich einige von Ihnen auch. Egal, ob es sich um den Garten am eigenen Haus handelt oder ein Wochenendgrundstück, so ein Garten fordert Arbeit. Zunächst klärt man, was denn der eigentliche Zweck und das Ziel des Gartens sein soll: Erholung für die Familie, Spielplatz für die Kinder oder soll der Garten vor allem der eigenen Versorgung dienen? Daraus folgen dann Überlegungen zu den Pflanzen oder möglichen Spielgeräten, die der Garten enthalten soll. Und schließlich wird man sich einige Regeln überlegen, anhand derer man den Garten gestalten wird. So haben z. B. ja viele Eltern mit kleinen Kindern den Grundsatz, dass Sie keine Giftpflanzen, Insektizide oder Pestizide im eigenen  Garten haben wollen. Wir machen uns also im übertragenen Sinn ein Bild von unserem Garten, wie er aussehen soll, welche Aufgaben er haben soll und was uns bei der Pflege und Gestaltung wichtig ist. Es ist eine Art Leitbild, an dem wir uns orientieren.

Im Kirchengemeinderat haben wir uns vor über einem Jahr auf den Weg gemacht, ein Leitbild für den „Garten“ Kirchengemeinde zu entwerfen. Auf diesem gemeinsamen Weg nahmen wir uns Zeit zum Fragen, Nachdenken und Diskutieren. Und am 21.06.2017 haben wir schließlich als Leitungsgremium der Kirchengemeinde das Leitbild beschlossen. In unseren Diskussionen sind uns unter anderem zwei Aspekte wichtig geworden, die ich auf der nächsten Seite herausheben möchte.

Das Leitbild soll Orientierungshilfe sein
Es soll Mitarbeitern der Gemeinde (Haupt- und Ehrenamtlichen), alteingesessenen und neuen Gemeindegliedern sowie der Gemeindeleitung eine Hilfe zur Orientierung sein. Es zeigt uns die Richtung, auf der wir auf dem Weg sein wollen, insbesondere dann, wenn wir entweder als einzelne oder auch als Gemeinde merken, dass wir an der einen oder anderen Stelle vielleicht den Weg verlassen oder eine andere Richtung eingeschlagen haben. Mit seinen Formulierungen soll es uns helfen, eine einheitliche Richtung und Sprache zu haben, wie wir den Weg der Gemeinde gestalten wollen und was für Werte uns dabei wichtig sind.

Das Leitbild darf herausfordern
Wir haben als KGR auch sehr intensiv über die sprachliche Form des Leitbildes gesprochen. Es war uns wichtig, dass durch die Formulierungen und die Sprache Verbindlichkeit und Verlässlichkeit ausgedrückt wird. Auch wenn der Anspruch, der dadurch deutlich wird, sehr herausfordernd klingt an der einen oder anderen Stelle. Sind wir diesem Anspruch in der Vergangenheit immer gerecht geworden? Oder werden wir diesem Anspruch immer gerecht werden? Nein, sicherlich nicht. Als einzelne Menschen und als Kirchengemeinde haben wir Fehler gemacht und sind in manchem anderen Menschen gegenüber schuldig geworden. Hier müssen wir uns dann auch immer wieder auf den Weg der Vergebung und Versöhnung machen. Es gilt, wie wir es im Leitbild formuliert haben: „Wir erleben, dass wir nicht perfekt sind. Aber wir leben aus der Gnade Gottes. Er gibt uns immer wieder die Möglichkeit für einen Neubeginn.“

Nachdem wir unser Leitbild zum Gemeindefest in diesem Jahr der Kirchengemeinde  vorgestellt haben, finden Sie es nun als Beilage zu diesem Gemeindebrief. Wir werden uns dem Leitbild aber auch in den nächsten Monaten weiterhin annähern. Unter anderem planen wir eine Predigtreihe in loser Folge im neuen Kirchenjahr und kurze Gedanken für die nächsten Gemeindebriefe zu einzelnen Aspekten des Leitbildes. Als Mitglieder des Kirchengemeinderates möchten wir gerne mit Ihnen darüber ins Gespräch kommen und es nun mehr und mehr mit Leben füllen.

Matthias Bredemeier für den Kirchengemeinderat